Im Papsteinsatz

9. September 2006

Nachdem ich letztens schon in der Tram drauf angesprochen wurde, ob ich ein Lordi-Fan bin und nachdem sich zahlreiche Freunde beschwert haben, ich würde nicht mehr bloggen, nutze ich dieses denkwürdige Wochenende doch mal wieder, um ein paar Gedanken niederzuschreiben.

Dieses Wochenende werden hunderte, wenn nicht tausende Menschen in München im Papsteinsatz sein, um die Hunderttausenden, die seine Herrlichkeit den Heiligen Vater sehen wollen, von A nach B zu bringen oder sie mit Getränken, Verpflegung, Toiletten und guter Lauen zu versorgen. Man rät allgemein davon ab, irgendwie den öffentlichen Verkehr zu benutzen oder gar aus dem Haus zu gehen angesichts der Heerscharen an Pilgern. Ich weiß irgendwie echt nicht mehr, wie ich mich da fühlen soll.

Ich bin katholisch, zumindest getauft und erzogen. Wirklich viel verbindet mich zwar nicht mit der Kirche, aber irgendwie ist der Papst ja auch nicht irgendwer. Angesichts meines Unbehagens in überfüllten Räumen und bei großen Menschenmassen verzichte ich gern auf einen Gottesdienstbesuch, aber ansonsten? Mal an die Ludwigstraße schauen und dem Papamobil winken? Zum Popely, Verzeihung, Public Viewing auf den Max-Joseph-Platz? Ich weiß es nicht, irgendwie würd ich schon gern irgendwas davon sehen, getreu dem EXPO 2000-Motto "das gibt's nur einmal, das kommt nie wieder". Wer weiß, wie lange es Benedetto noch macht und wer danach folgen wird...

Jetzt, da der Papsttag da ist, wär ich irgendwie froh, wenn er vorbei wäre. Aber das kann ich wohl erst übermorgen sagen ... Die armen Pilger dürfen jedenfalls morgen aus allen Ecken des Münchner Ostens zum Messegelände pilgern, zu Fuß versteht sich. Seit Tagen ist der Pilgerweg vom Ostbahnhof zur Messe schon ausgeschildert, an jeder Straßenkreuzung hängt ein Papstportrait mit Wegweisung des Pilgerwegs. Was bin ich froh, wenn das wieder alles weg ist....

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