Archiv für die ‘Verkehr’ Kategorie

Geschichten aus der Bahn

Freitag, 6. April 2012

Heute bin ich unterwegs zu meinen Eltern nach Ellenberg, ein paar schöne Tage mit der Familie über Ostern verbringen. Dazu nutze ich wie immer die Bahn. Normalerweise nehme ich dazu eine ICE-IC Kombination, heute ging das aber nicht, da der Intercity über Ostern nicht in Ellwangen hält wegen Bauarbeiten.
Daher sitze ich jetzt im RegionalExpress mit Halt in fast überall… Was daran Express ist habe ich bis heute nicht kapiert 😉

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Schöne Anekdote aus dem ICE bis Ulm: bei der Abfahrt in München hat die Dame hinter mir bereits ihren Gesprächspartner am Telefon darauf hingewiesen, dass ihr Akku fast leer ist und sie nicht mehr lange telefonieren könne. Na ja, es hat bis zu meinem Ausstieg in Ulm gehalten. Entweder ihr iPhone hat einen stärkeren Akku als meines oder die Definition von „fast leer“ ist bei ihr eine andere 😉

14 Busse für München

Montag, 2. Juni 2008

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14 neue Busse gab’s heute auf dem engen Marienplatz (Respekt den Rückwärts-Einparkern!). Das sah schon schick aus und bisschen Lokalprominenz war auch da, Uns‘ Ude musste ja auch nur einige Meter von seiner Amtsstube herabsteigen, um der ganzen Geschichte beizuwohnen.

Ums ganz genau zu machen: 14 neue Gelenkbusse vom Typ Citaro vom Mannheimer Hersteller Evobus (Mercedes-Benz) wurden vorgestellt, die erstmals wie aktuell sonst kein Fahrzeug in München ganz hinten noch über eine Tür verfügen, im ganzen also vier Türen. Insgesamt sind die Busse 18 Meter lang und haben 41 Sitz- und 55 Stehplätze. Die rund 17,5 Tonnen Gewicht werden mit einer Motorleistung von rund 300 PS bewegt.

Bis Ende Juni werden übrigens weitere 15 Busse eintreffen und dann auch alsbald im städtischen Verkehr zu sehen sein. Das Durchschnittsalter der MVG-Busflotte sinkt übrigens damit auf durchschnittlich 5,8 Jahre.

Santa Claus

Samstag, 15. Dezember 2007

Santa Claus, originally uploaded by Farmer Hoggett.

Ich hab ja schon so manches gesehen, aber dass der Weihnachtsmann neuerdings mit der U-Bahn seine Geschenke ans Ziel bringt, war mir bisher auch neu. Schade, dass ich erst im Januar wieder nach Berlin fahre, da sind die ganzen Geschenke in der U-Bahn schon weg 🙁

„Der Tag, an dem die Bahn nicht kam“

Montag, 2. Juli 2007

So oder so ähnlich wird man den morgigen Vormittag vielleicht künftig überschreiben können. Die Lokführer der Deutschen Bahn AG wollen nämlich morgen streiken. Nachdem es heute schon punktuelle Streiks in einigen Gebieten Deutschlands gab, geht’s morgen ans Eingemachte: quasi bundesweit sollen alle Räder von 5 bis 9 Uhr stillstehen.

Ich gehe normalerweise zwar erst nach 9 aus dem Haus und fahre zur Arbeit oder Uni, aber bis nach einer derartigen Pause alles wieder rund läuft, dauert es Stunden, vermutlich wird auch bis zum Betriebsschluss nicht so richtig. Ich habe Alternativen, das ist zwar zeitraubender und umständlicher, aber ich bin damit in einer vergleichsweise günstigen Lage. So gut geht’s nicht allen.

Prinzipiell stehe ich Streiks kritisch gegenüber. In der heutigen Zeit bewegt man da oft kaum was, wenn der Arbeitgeber nicht von vorneherein dazu bereit ist. Gerade in Branchen wie dem ÖPNV vergrault man damit die Kunden, die eigentlich gar nix dafür können. Ich habe Verständnis für eine gewisse Streikdauer, aber wenn das länger dauert, schränkt es mich in meiner persönlichen Freiheit empfindlich ein. Ich habe kein Auto, ich mache meine Erledigungen entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad in der Umgebung oder fahre mit Bus und Bahn in die Stadt rein. Weitere Strecken lege ich mit Fernzügen der DB zurück. Verkehren diese nicht, sitze ich einigermaßen fest.

In den Tagesthemen (jetzt endlich in 16:9!) hat eine SWR-Redakteurin im Kommentar wenig Verständnis geäußert, da sie diese Streiks als Ergebnis verfeindeter Gewerkschaften sieht. Ich fürchte, sie hat da gar nicht so unrecht. Für Nicht-Eingeweihte: es gibt drei große Gewerkschaften bei der Bahn:

  • die GDBA, ursprünglich die Beamtengewerkschaft
  • Transnet, die größte Gewerkschaft, bei der Angestellte aus allen Geschäftsbereichen vertreten sind
  • GdL, die Gewerkschaft der Lokführer

Die Transnet wird gemeinhin zusammen mit der GDBA erwähnt und ist vergleichsweise unternehmensnah in den letzten Jahren. Dafür wird sie innerhalb der DB-Mitarbeitern vielfach kritisiert, aber sie vereint die meisten Bahnmitarbeiter. Sie fordert 7% Gehaltserhöhung, was angesichts des IG-Metall-Abschlusses vor einigen Monaten als Gesprächsgrundlage vermutlich nicht aus der Luft gegriffen ist.
Die GdL fordert einen Flächentarifvertrag für das Fahrpersonal, bei dem alle anderen Mitarbeiter komplett außen vor sind. Das ist insofern problematisch, weil für diese dann noch keine Einigung gefunden wäre. Dieser FPTV würde im Brutto-Grundgehalt teils saftige Gehaltssteigerungen von über 30% bedeuten. Diese Zahl wird gern in der Presse mit einem gehässigen Unterton verbreitet. Sie stimmt durchaus, wenn man sich nur das Grundgehalt betrachtet. Allerdings setzt sich ein Lokführergehalt aus diversen Zulagen zusammen, die im FPTV bereits enthalten wären, z.B. Wohenend-, Nacht- oder Schichtzulage. Das ergibt im Schnitt vermutlich noch Lohnsteigerungen von 10-15%, auch das sind aber noch saftige Zahlen.

Ich persönlich denke, dass die Herangehensweise der GdL in Konfrontation mit der Transnet nicht zum Erfolg führen wird. Die Bahn hält sich mit einem Angebot von 2% Lohnsteigerung in den nächsten beiden Jahren jeweils natürlich ziemlich zurück. Nach diversen Nullrunden wäre das zwar besser als nix, aber das gleich kaum den Reallohnverlust aus (mit dem allerdings nicht nur Bahnmitarbeiter zu kämpfen haben).
Die GdL-Position ist im Grunde zum scheitern verurteilt. Die Bahn würde damit zum einen Gehälter erhöhen wie das in den letzten Jahren ohne Beispiel ist und damit ihre shcönen Bilanzen trüben und zum anderen wäre dann immer noch das Problem mit den restlichen Bahnangestellten. Da wird unnötig viel Porzellan zerbrochen, da man vom Solidargedanken im Konzern abrückt. Ohne Gesichtsverlust kommt da die GdL nur nicht mehr raus.

Ich kann die Gewerkschaftler schon verstehen. Wenn man sich sowas schönrechnet und davon träumt, wie das mit so viel Gehalt wäre, verliert man manchmal den Bezug dazu, was wirklich möglich ist. Und ich halte die erwünschten Zahlen nicht für realistisch, das wird die Konzernspitze nicht mittragen. Wenn am Ende etwas in der Nähe der Transnet-Forderung rauskommt, können alle zufrieden sein. Ein Lokführer verdient nicht üppig, aber er verdient auch nicht schlecht für einen Ausbildungsberuf.

Ich würd auch gern mehr verdienen, wer will das nicht. Aber bitte, liebe Lokführer, streikt nicht zu lang, das schadet eurer Position insgesamt betrachtet mehr als es euch nutzt. Und am Ende kommt doch nix besseres raus. Man muss nicht auf das erstbeste Angebot eingehen, aber auf utopische Zahlen setzen kann man auch nicht.

So, ich hab schon wieder zu viel geschrieben, aber angesichts meiner ganzen Freunde im Bahnbereich beschäftigt mich dieses Thema einfach 🙂
In diesem Sinne: allzeit freie Fahrt!

TV-Tipp

Montag, 26. März 2007

Vor ein paar Monaten habe ich schon mal ein Telefonat mit einer Redakteurin von arte geführt, jetzt ist es wohl soweit und der damals angekündigte Beitrag über U-Bahn Architektur, speziell in München wird ausgestrahlt.

Am 29. März um 12:35 Uhr wird die Sendung chic ausgestrahlt, in der es unter anderem um folgendes geht:

Man sagt der Stadt München nach, ihre Architektur sei unter der Erde noch sehenswerter als überirdisch! Die Stationen der U-Bahn wurden von renommierten Architekten unter Mitwirkung von Designern und Künstlern gestaltet. Manche Münchener U-Bahnhöfe sind wahre Schmuckstücke urbaner Architektur, zum Beispiel die Station St.-Quirin-Platz vom Reißbrett der preisgekrönten Architekten Hermann + Öttl.

Die ganze Sendung dauert 30 Minuten, der Bericht ist einer von vieren in der Sendung. Die Wiederholung wird am 5. April um 10:10 Uhr sein.

Freundlicherweise verlinkt arte von seiner Website aus zu muenchnerubahn.de, deshalb bin ich jetzt auch auf die Sendung noch rechtzeitig aufmerksam geworden.


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